piwik no script img

rinderwahn

Jetzt hilft der Senat gegen die BSE-Gefahr

Der Senat hat wegen der BSE-Gefahr umfangreiche Vorbeugemaßnahmen in Gang gesetzt. Die Senatsverwaltungen für Schule sowie für Soziales empfahlen Schulen und Kitas, kein Rindfleisch mehr anzubieten. Es sollte auf andere Fleischsorten ausgewichen werden, bis Schnelltests zur Rinderseuche BSE eingeführt werden. Zuvor hatten die Grünen gefordert, bei der täglichen Versorgung von über 500.000 Kindern in Kitas und Schulen nur noch Öko-Fleisch anzubieten.

Für Lienhard Eifert, Geschäftsführer der Cateringfirma Bärenmenü, die auch 30.000 Kinder in Berlin und Umgebung mit Essen versorgt, ist das bereits der Normalfall. „Schulen und Kitas werden von uns schon seit drei Jahren nicht mehr mit Rindfleisch beliefert.“

Auch andere Einrichtungen haben schon reagiert: Die Speisepläne der Charité wurden geändert, in den Uni-Mensen gibt es ab heute kein Rind mehr. Die meisten Berliner seien so verunsichert, „dass es momentan nicht einmal Sinn macht, Bio-Rindfleisch anzubieten“, sagt Michael Dorweiler, Mensaleiter der TU.

In der Küche des Bundestages gibt es ebenfalls kein Rindfleisch mehr auf der Speisekarte. Alfred Biedermann, Geschäftsführer der Käfer-Berlin GmbH, speisetechnisch zuständig für die Abgeordneten, kann sich nur noch argentinisches Rind im Angebot vorstellen. Biedermann glaubt, dass die BSE-Problematik diesmal in den Köpfen der Menschen haften bleibt.

Die Gesundheitsverwaltung hat ein Bürgertelefon geschaltet. Unter der Nummer 90 28-28 28 werden werktags von 9 bis 18 Uhr Fragen zum Thema BSE beantwortet. Gleichzeitig wurde auch eine Internet-Seite eingerichtet (www.berlin.de/BSE-info). Ein Arbeitsstab zum Thema BSE wurde in der Sozialverwaltung angesiedelt.

Das Land hat laut Wirtschaftsverwaltung zudem 1.000 BSE-Schnelltests geordert, um künftig jedes in der Hauptstadt geschlachtete Rind unabhängig vom Alter des Tieres zu testen. Mit den Tests soll am Freitag begonnen werden. JST

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen