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Fleischesfrust

■ Rinderwahnsinn in der Bürgerschaft: Am liebsten BSE verbieten

Wenn es nach dem Hamburger Landesparlament ginge, müsste BSE verboten werden. Einstimmig. Da das aber so einfach nicht geht, müsse „die Politik die Verbraucher schützen“ und die sich selbst auch, befanden alle Fraktionen in der gestrigen Aktuellen Stunde zu Beginn der Plenarsitzung. Den „GAU der industrialisierten Landwirtschaft“ vermeldete GALier Peter Zamory, der zugleich befürchtete, „dass wir erst am Anfang der Epidemie stehen“. Der Arzt prophezeite eine „furchtbare“ Zunahme der Creutzfeld-Jakob-Erkrankungen (CJK) in den nächsten Jahren. SPD-Gesundheitssenatorin Karin Roth beteuerte, alles Machbare zu tun, um BSE-verseuchtes Fleisch aus dem Stadtstaat fernzuhalten. Die von ihr angeordneten Schnelltests seien aber nur ein erster Schritt, räumte sie ein. Durchgreifendere Maßnahmen auf Bundes- und EU-Ebene seien erforderlich.

Für die CDU sorgte sich die Abgeordnete Vera Jürs „um die Gesundheit der Bürger“, die schon seit Jahren vom Senat gefährdet worden sei. Dieser habe die Zahl der CJK-Todesfälle in Hamburg „sys-tematisch weggeredet“. Sie selbst habe, so die Bestattungsunternehmerin, 1998 drei an CJK Verstor-bene unter die Erde gebracht, laut Hamburger Statistik habe es in jenem Jahr aber keine derartigen Todesfälle gegeben.

Was Lutz Jobs vom Regenbogen dazu verleitete, einen Slogan der Fleischproduzenten umzudichten: „Deutsches Fleisch ist ein Stück Lebensgefahr.“ Zu artgerechter Tierhaltung gebe es keine Alternative, so Jobs, denn die BSE-Gefahr sei „kein bedauernswerter Unfall, sondern die zwangsläufige Konsequenz der realen Fleischproduktion“. Billiges Fleisch, an dieser Erkenntnis gehe kein Weg vorbei, „ist ohne Gesundheitsrisiko nicht zu haben“. smv

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