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Poker um Neuwahlen

Wieder Gespräche über Notstandskoalition in Israel. Neue Unruhen in den Gebieten

JERUSALEM ap/rtr ■ Obwohl in Israel der parlamentarische Prozess zur Einleitung vorgezogener Neuwahlen bereits begonnen hat, trafen sich gestern erneut Vertreter der Arbeitspartei und des oppositionellen Likud, um über eine Koalition der nationalen Einheit zu beraten. Offiziell lehnen sowohl Likud-Chef Scharon als auch Ministerpräsident Barak eine solche Koalition ab. Ein Termin für die Wahlen steht noch nicht fest. Mitglieder verschiedener Oppositionsparteien äußerten inzwischen Zweifel, ob das Gesetz über die Selbstauflösung des Parlaments in zweiter und dritter Lesung die erforderliche Mehrheit finden wird.

In den Palästinensergebieten kam es am Montag nach zwei Tagen relativer Beruhigung, an denen erstmals seit Beginn des Konflikts keine Toten zu beklagen gewesen waren, wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen an zahlreichen Orten. Israelische Kampfhubschrauber beschossen in der Nacht zum Montag das palästinensische Flüchtlingslager El-Eida nahe Bethlehem. Nach israelischen Angaben waren von dort Angriffe auf die jüdische Enklave um das Grab der Rachel ausgegangen. Palästinensische Berichte sprechen davon, dass zuvor in dem nahe gelegenen Dorf Hussan jüdische Siedler in eine Moschee eingedrungen wären und mehr als zwanzig Gläubige durch Schüsse verletzt hätten. Im Gaza-Streifen blockierten Siedler mehrere Stunden lang eine Hauptstraße und hinderten Palästinenserpräsident Arafat an der Fahrt zu seinem Amtssitz.

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