: chronik
Who is Mr. Right?
7. 11.: Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Al Gore, wird als Sieger in den drei entscheidenden Staaten Pennsylvania, Michigan und Florida gehandelt. Gegen 22 Uhr Ortszeit erweisen sich die Hochrechnungen jedoch als falsch: In Florida ist das Rennen um die 25 Wahlmännerstimmen wieder offen.
8. 11.: Der Republikaner George W. Bush wird in Florida als Sieger ausgerufen. Kurz darauf stellt sich heraus: Der Wahlausgang dort ist zu knapp. Eine Neuauszählung wird angeordnet. Gore zieht sein Eingeständnis der Niederlage zurück.
9. 11.: Die Demokraten fordern die Neuauszählung der Stimmzettel in vier Bezirken Floridas.
10. 11.: Nach dem unbestätigten Ergebnis der Neuauszählung führt Bush in Florida mit 327 Stimmen. Noch aber fehlen Briefwahlstimmen.
13. 11.: Ein Gericht weist das Ansinnen der Republikaner auf Beendigung der Neuauszählungen von Hand ab.
15. 11.: Die Behörden fordern vor dem Obersten Gerichtshof in Florida, die Neuauszählungen von Hand zu beenden. Das Gericht lehnt ab.
16. 11.: Der Oberste Gerichtshof von Florida genehmigt die Handauszählung der Stimmen in Palm Beach.
17. 11.: Ein Bezirksrichter entscheidet zugunsten der Republikaner, dass die laufenden Handauszählungen in Florida beim Endergebnis nicht berücksichtigt werden dürfen. Gore legt vor Floridas Oberstem Gerichtshof Einspruch ein.
18. 11.: Nach Einbeziehung von Briefwahlstimmen vergrößert sich der Vorsprung Bushs.
20. 11.: In Miami-Dade beginnt die Neuauszählung von mehr als 650.000 Stimmen.
21. 11.: Floridas Oberstes Gericht entscheidet zugunsten weiterer Nachzählungen per Hand. Die Republikaner klagen dagegen beim Obersten Gerichtshof der USA.
26. 11.: Bush wird mit 537 Stimmen Vorsprung zum Sieger in Florida erklärt.
29. 11.: Bezirksrichter Sauls erlaubt eine Anhörung zu dem Vorwurf Gores, er sei um 1.800 Stimmen geprellt worden.
1. 12.: Floridas Oberster Gerichtshof lehnt einen Eilantrag Gores zur Handauszählung der umstrittenen Stimmzettel ab.
4. 12.: Das Verfassungsgericht verwirft ein Urteil des Obersten Gerichts von Florida, das die Handzählung über die ursprüngliche Frist hinaus zugelassen hatte. Bezirksrichter Sauls entscheidet, dass die Stimmen in zwei Bezirken nicht erneut ausgezählt werden dürfen. Gore geht in Berufung.
8. 12.: Bush gewinnt zwei Prozesse um die Annullierung tausender Briefwahlstimmen in Florida. Die Bezirksrichter lehnen es ab, 25.000 Briefvoten für ungültig zu erklären. Das Oberste Gericht von Florida ordnet die sofortige Handauszählung von umstrittenen Stimmen an. Zudem sollen Gore 383 bislang nicht gewertete Stimmen angerechnet werden. Bushs Vorsprung verringert sich auf 154 Stimmen. Er legt gegen die Entscheidung Berufung vor dem Verfassungsgericht ein.
9. 12.: Das Verfassungsgericht gibt mit fünf zu vier Stimmen dem Antrag Bushs statt und stoppt die am Samstag begonnenen Neuauszählungen. AFP
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