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Haft für Bahnmanager

Urteil im Bochumer Prozess wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung bei DB-Immobilientochter

BOCHUM dpa ■ Wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung müssen zwei frühere Manager der Immobilientochter der Bahn ins Gefängnis. Alexander May, Exgeschäftsführer der DB Immo, wurde gestern vom Landgericht Bochum zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Sein damaliger Untergebener Horst Hadergasser erhielt zwei Jahre und zehn Monate.

Die Manager hatten von 1996 bis 1999 zusammen schätzungsweise sieben Millionen Mark Schmiergeld von zwei Bauunternehmern kassiert, die lukrative Immobiliengeschäfte mit der Bahn machen wollten. Die Bahn habe keinen Schaden erlitten, führte der Vorsitzende Richter aus. „Wir gehen von marktgerechten Verträgen aus.“

Bei den Schwarzgeldtransfers ging es um DB-Projekte in Mainz, Karlsruhe und Duisburg sowie einen Mietvertrag der DB Immo mit dem Bürokomplex Galluspark in Frankfurt/Main. Bis zu 1,45 Millionen Mark wechselten den Besitzer. Gebunkert wurde das Schmiergeld auf Schweizer Konten. „Das war für mich wie Weihnachten. Die Versuchung war zu groß“, hatte Hadergasser erklärt, der wie sein Exchef ein Geständnis ablegte.

Der Immobilienmakler Rolf Rietz, der dem Bauunternehmer Roland Ernst mit Scheinrechnungen behilflich war, erhielt wegen Beihilfe zur Untreue ein Jahr auf Bewährung und eineGeldbuße von 50.000 Mark. Der Prozess gegen den Baulöwen Ernst wird neu aufgerollt.

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