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Ade glückliche Kühe

Land will seine Stadtgüter privatisieren. Die Wald- und Wiesenflächen mit 12.000 Rindern sollen Geld einbringen

Das Land Berlin will seine 12.500 Rinder samt Weiden privatisieren. Das Vieh auf den Wiesen der externen Stadtgüter soll ab 2002 nach einer europaweiten Ausschreibung an landwirtschaftliche Investoren gehen. Um die Veräußerung durchführen zu können, beschloss der Senat gestern, seine umfangreichen Stadtgüter in eine Grundstücks- und Agrargesellschaft aufzuteilen. Berlin erwarte eine Rendite in Millionenhöhe beim Verkauf der rentablen Stadtgüter, begründete Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) den Schritt. Eine konkrete Summe wollte Branoner nicht nennen.

Die ausgedehnten Stadtgüter umfassen über 22 Millionen Quadratmeter (22.400 Hektar) und machen ein Viertel der Fläche Berlins aus. Mit einer Milchproduktion von etwa 41 Millionen Kilogramm sind die Berliner Stadtgüter der größte Milchproduzent Deutschlands. Der Milchverkauf erbrachte 1999 etwa 28,4 Millionen Mark. Insgesamt wies der Geschäftsbericht eine Bilanzsumme von 101,1 Millionen Mark und einen Gewinn von rund 550.000 Mark aus.

Durch die Neuordnung seiner Wald- und Wiesen-Stadtgüter erhofft sich das Land, noch 328 von einst rund 4.000 Arbeitsplätzen zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit des Betriebes weiterentwickeln zu können, sagte Branoner. Das Land werde weiter zu 100 Prozent die neue Grundstücksgesellschaft mit den rund 40 Mitarbeitern halten. Damit sei garantiert, dass Berlin weiter die volle Verfügungsgewalt über seine Immobilien und Freiflächen besitzen und mögliche private Bebauungen kontrollieren könne. Der landwirtschaftliche Nutzbetrieb mit 270 Mitarbeitern und den Milchlieferrechten geht in die Agrargesellschaft über.

In der Vergangenheit hatte das Land Brandenburg die Verkaufsabsicht mehrfach kritisiert und eine Zersiedelung der Landschaft befürchtet. ROLA

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