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Daumen rauf oder runter

Oberstes US-Gericht beschließt endgültige Handzählung

Das Oberste Gericht der USA in Washington hat gestern die endgültige Handzählung in Florida verfügt. In den drei umstrittenen Wahlbezirken wird dabei folgende einfache Konvention in Kraft treten: Die rechte Hand soll dem Republikaner George W. Bush, die linke dem Demokraten Al Gore gehören.

Das Oberste Gericht legt den Wahlhelfern nahe, sich vor jeder einschneidenden Handabgabe von der Unterscheidbarkeit der linken und rechten Hand eindeutig zu überzeugen, technisch gesehen müssen der Handrücken und die Handinnenfläche mit ihren Handlinien deutlich voneinander abweichen. Nur so ist später eine erfolgreiche Auszählung anhand der Daumenstellung möglich: Daumen rauf, Daumen runter. Damit Doppelabgaben vermieden werden, sollen Gen-Schnelltests noch im Wahllokal zur Bestimmung der jeweiligen Hand durchgeführt werden. Sollte eine Hand falsch abgegeben worden sein, können diese Wähler dann allerdings nur noch die abgegebene Hand zurückerhalten, die andere Hand in die Waagschale zu werfen ist ihnen untersagt.

Durch dieses Verfahren wird gewährleistet, dass in absehbarer Zeit überhaupt Wahlmänner nach Washington geschickt werden können. Schließlich sollten alle Beteiligten sich bewusst sein, wie einmalig dieser Volksentscheid ist, zumal die Zählung durch den natürlichen Abbauungsprozess der Wahlhände zeitlich-hygienisch beschränkt ist. Natürlich müssen die Wahlgänge in den nächsten Jahren technisch so abgeändert werden, dass auch die Wahlbeteiligten der jetzigen Handzählung problemlos, das heißt im Regelfall einhändig daran teilnehmen können. Schließlich haben diese tapferen Männer und Frauen den ersten US-Präsidenten des dritten Jahrtausends eigenhändig bestimmt. JASMIN KAM

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