: Deutsche Welle gegen Bettermann
■ Redakteursvertretung will keinen Staatsrat als Intendanten
Köln – Die Redakteursvertretung der Deutschen Welle (DW) warnt vor neuerlichem „Parteienproporz“ bei der Besetzung des Intendantenamtes der Bundesrundfunkanstalt. „Ein Staatsrat für den 'Staatssender'?“, fragt das Mitarbeitergremium in einer aktuellen Erklärung und spielt damit auf den Bremer Staatsrat Erik Bettermann (SPD) an. Der 56-Jährige ist in Berlin Bevollmächtigter der Freien Hansestadt Bremen beim Bund, für Europa und Entwicklungszusammenarbeit. Mit der Deutschen Welle ist Bettermann als stellvertretender Vorsitzender ihres Verwaltungs-rats vertraut. Die Amtszeit des jetzigen Intendanten Dieter Weirich (CDU) läuft zum 30. November nächsten Jahres aus. Weirich hat bislang offengelassen, ob er nochmals kandidiert, erklärte aber, er werde seine Entscheidung im Januar bekannt geben.
„Mit Befremden“ hat die Redakteursvertretung zur Kenntnis genommen, dass die für das nächste Jahr anstehende Besetzung des Intendantenpostens „wiederum zur Versorgung verdienter Parteipolitiker durch die jeweilige Regierungs-koalition missbraucht werden“ solle, so die Erklärung weiter. Statt nötigem journalistischem Profil werde „dem Proporzdenken der Vorrang eingeräumt, journalistische Kompetenz Koalitionsgeküngel geopfert“. Weiter heißt es, dass mit Bettermann ein „regierungsnaher Kandidat“ für den Intendantenposten gehandelt werde. taz/epd
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