piwik no script img

Vulkan-Prozess die 66.

■ Letzter Verhandlungstag des Jahres 2000

Im Bremer Vulkan-Prozess ist gestern mit der Verlesung von Wirtschaftsprüfungsberichten der letzte Verhandlungstag des Jahres 2000 zu Ende gegangen. In einem der spektakulärsten Wirtschaftsstrafprozesse sind der Ex-Vulkan-Chef Friedrich Hennemann und zwei weitere ehemalige Konzernvorstände wegen Untreue angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, rund 850 Millionen Mark der Ostwerften des Vulkan-Verbundes zweckentfremdet verwendet zu haben.

Der Vorsitzende Richter Eduard Scotland verlas am 66. Verhandlungstag einige Prüfberichte der Volkswerft Stralsund, die Geld bei der Bremer Vulkan Verbund AG (BVV) angelegt hatte. Die Wirtschaftsprüfer attestierten, dass die Werft dafür höhere Zinsen als die damals bankenüblichen bekam. Ende 1994 hatte die Werft rund 369 Millionen Mark bei der BVV in Cashkonzentration und Festgeldanlage.

Der Prozess begann unter großen Medienaufgebot am 8. September 1999. Staatsanwalt Burkhard Quick hatte in seinem Plädoyer für Hennemann viereinhalb Jahre und für die beiden anderen vier und dreieinhalb Jahre Haft gefordert. Am Tag des Urteilsspruches nahm das Gericht überraschend die Beweisaufnahme wieder auf. Quick wertete dies als Hinweis auf die Absicht des Gerichts, eine Verurteilung und keinen Freispruch auszusprechen. Fortgesetzt wird der Prozess am 2. Januar. Vorerst sind Verhandlungstage bis Ende März geplant. taz/dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen