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Einen Klaren auf fünf Klassen

■ Richtfest an der Schule Waller Ring / Klinkergebäude ersetzt gesundheitsschädlichen „Mobilbau“ / Einzug für Mai 2001 geplant

Wenn Fünfklässler den Hannes-Wader-Oldie „Heute hier, morgen dort“ singen, muss das einen besonderen Grund haben. Im Schulzentrum am Waller Ring war es das Richtfest für das neue Gebäude, das den maroden „Mobilbau“ ablöst. Fünf Klassen, die derzeit in zweckentfremdeten Fachräumen des Haupthauses unterrichtet werden, sollen – so das Wetter denn mitspielt – schon im Mai in den Zwei-Millionen-Bau einziehen. So galt die Wader'sche Mobilitäts-Ode den Bauarbeitern, die in weniger als zweieinhalb Monaten den Rohbau errichtet hatten.

Mit dem Bau der fünf neuen Klassenräume gehe eine zweijährige Leidenszeit zu Ende, so Schulleiter Peter Kappel, als der Richtkranz bereits montiert und die obligatorische Schnapsflasche zerschmettert worden war. Nachdem das Gesundheitsamt im Januar 1999 empfohlen hatte, den in die Jahre gekommenen, modrig-feuchten Leichtbau zu schließen, muss-ten einige Monate später 110 Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe umziehen – mit der Folge, dass beispielsweise Physik- und Textilarbeitsräume des Sek-I-Zentrums umgewidmet werden mussten. Insgesamt gehen 830 Jungen und Mädchen am Waller Ring zur Schule.

Obwohl die Bauarbeiten zügig voranzugehen scheinen, kommt für Kappel der voraussichtliche Umzugstermin mit einjähriger Verspätung. Erst als feststand, dass es kein zusätzliches Sek-I-Zentrum im Bremer Westen geben wird, habe es grünes Licht für die Errichtung des Neubaus gegeben. Im Mai dieses Jahres gab die Bildungsdeputation ihren Segen. Im September wurde der Mobilbau abgerissen.

Immerhin: Der Bauherr selbst, nämlich Bausenator Willi Lemke (SPD) soll durchgesetzt haben, dass auch eine Lehrküche eingerichtet wird – laut Schulleiter Kappel gegen das „Sperrfeuer“ der Bildungsbehörde. Bisher mussten die Waller Nachwuchsköche in eine kilometerweit entfernte (Grund-)Schulküche exkursieren.

Lemke, der als Redner in die Schulturnhalle gekommen war, dankte bei der Gelegenheit den – Steuern zahlenden – Eltern. Diese hätten den Neubau ihren Kindern und den nachfolgenden Generationen geschenkt. Beziehungsweise geliehen. Grund genug, mit den Räumen „pfleglich“ umzugehen.

Das neue Gebäude – ein dreigeschossiges, verklinkertes Pultdachgebäude – wird Raum für insgesamt 150 Schüler bieten. Und es soll im Kostenrahmen bleiben – ein passender Anlass für die Mannen des vom Uni-Desaster gebeutelten bremer baubetriebs, sich bei der Feier endlich einmal selbst auf die Schulter zu klopfen. Danach gab's Erbsensuppe für alle und Souvenierfotos mit dem Bildungssenator. Und nicht zu vergessen: Dem Richtfest sei Dank war früher schulfrei. Auch für die singenden Fünfklässler. hase

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