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Reich fordert Gen-Unterricht

BERLIN taz ■ Der renommierte Molekularbiologe und ehemalige DDR-Bürgerrechtler Jens Reich fordert in einem Gespräch mit der taz, in allen Schulen ein Bild der neuesten humangenetischen Anwendungen zu vermitteln. Gentechnik, sagte Reich, sollte „im Unterricht so behandelt werden, dass ihre existenzielle Bedeutung zur Sprache kommt. Dazu gehört die Entscheidung des Einzelnen, ob er oder sie Kinder kriegen will und wie gesund diese Kinder zu Welt kommen sollen.“ Reich befasst sich mit der medizinischen Anwendung neuester humangenetischer Erkenntnisse.

Reich wandte sich gegen eine Lockerung des Embryonenschutzgesetzes zum Zwecke der Genforschung. Die gesellschaftlichen Konsequenzen seien nicht ausreichend diskutiert, „um das Gesetz zu öffnen, das die Embryos schützt“. Es gebe nur wenige Fälle von Familien, denen etwa mit der so genannten Präimplantationsdiganostik zu einem gesunden Kind verholfen werden könne. „Ich habe das Problem, denen nun mit der Gentechnik zu Hilfe zu kommen – und dabei den gesellschaftlich zweckmäßigen Schutz von Embryonen allgemein auszuhebeln.“

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