: Bauern formieren sich zum Protest
Renate Künast fordert „Ökosiegel“ für Lebensmittel. Inzwischen wurden zwölf BSE-Rinder entdeckt
BERLIN dpa/afp/taz ■ Im Streit um die künftige Agrarpolitik mit der Bundesregierung hat der Vizechef des Deutschen Bauernverbandes, Wilhelm Niemeyer, mit einer besonderen Variante der artgerechten Tierhaltung gedroht: Bald seien „auf den Bundesstraßen und Autobahnen frei laufende Kühe und Bullen zu erwarten“, so Niemeyer. Gestern demonstriereten bereits 1.300 Bauern in Celle.
Inzwischen gibt es zwölf deutsche BSE-Rinder. Während die EU-Kommission 400.000 deutsche Rinder aufkaufen und vernichten will, plant das Agrarministerium einen Eilerlass gegen den „bayerischen Sonderweg“: In Zukunft sollen bundesweit alle Tiere einer betroffenen Herde geschlachtet werden.
Die Grünen stärkten ihrer neuen Agrarministerin Renate Künast den Rücken. Sie verlangten, BSE-Tests auf alle Schlachtrinder auszudehnen, und ein EU-weites Verbot von Separatorenfleisch. Künast kündigte an, es solle ein „Ökosiegel“ für Lebensmittel aus dem Ökolandbau und ein „Qualitätssiegel“ für die übrigen Esswaren geben. Wie notwendig solche Richtlinien sind, zeigte eine Meldung von Ökotest, nach der in Kalbsleberwurst Hirn gefunden wurde. BPO
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