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Pinochet schwachsinnig

Ärzte bestätigen leichte Demenz des Exdiktators Pinochet. Das weitere Vorgehen ist unklar

SANTIAGO DE CHILE afp/dpa ■ Der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet leidet an einer Demenz wegen Gefäßverengungen im Gehirn. Dies berichteten lokale Medien am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf den Bericht von acht Ärzten, die den 85-Jährigen vergangene Woche in dreitägigen Tests auf richterliche Anordnung untersucht hatten. Er leide an „leichtem bis mittelschweren Altersschwachsinn“, bestätigten die Mediziner.

Nach der Vorlage des medizinischen Gutachtens über die Verhandlungsfähigkeit von Augusto Pinochet haben die Ermittler gestern das weitere Vorgehen im Fall des chilenischen Exdiktators zunächst offen gelassen. Zu den möglichen juristischen Auswirkungen des Berichts machte Ferrer, den die Verteidigung Pinochets als Beobachter abgestellt hatte, keine Angaben. Der Beobachter der Anklage, der Neurologe Luis Fornazzari, betonte hingegen, leichter Altersschwachsinn hindere Pinochet nicht daran, vor Gericht zu erscheinen.

Der Ärztebericht sollte umgehend Ermittlungsrichter Juan Guzmán Tapia, der Pinochet am 23. Januar verhören will, zugesandt werden. Guzmán lehnte einen Kommentar zu den Konsequenzen des Berichts ab. Der Sonderermittler geht mit über 200 Klagen gegen Pinochet vor. Er wirft dem früheren Militärmachthaber vor, „geistiger Urheber“ von mehr als siebzig Morden im Zusammenhang mit der so genannten Karawane des Todes zu sein. Dabei handelte es sich um eine Armee-Eliteeinheit, die kurz nach dem Militärputsch 1973 im Land Oppositionelle ermordete. Unter Pinochets Diktatur von 1973 bis 1990 wurden insgesamt rund 3.000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos.

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