: Streit um ICC
SPD-Fraktionschef Wowereit mahnt eine rasche Privatisierung des defizitären Kongresszentrums an
Im Streit um die Zukunft des Internationalen Congress Centrums (ICC) wirft die SPD dem CDU-Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner Verschleppungstaktik vor. SPD-Fraktionschef Klaus Wowereit forderte gestern, den defizitären Komplex möglichst rasch zur Privatisierung auszuschreiben. Bislang wurde das ICC, dessen Betrieb das Land mit 32 Millionen Mark pro Jahr bezuschusste, von der Messegesellschaft betrieben.
In diesem Jahr sind im Landeshaushalt nur noch 14 Millionen Mark dafür vorgesehen. Wenn nichts geschehe, sei das Geld spätestens am 1. August aufgebraucht, sagte Wowereit. Um die Einnahmen zu erhöhen, solle der künftige Betreiber das Grundstück auf der anderen Seite der Kantstraße erhalten und dort ein Hotel errichten. Wowereit wollte nicht ausschließen, dass wiederum die Messegesellschaft den Zuschlag für das ICC erhält. Nur mit einer Ausschreibung lasse sich jedoch „testen“, wie hoch der Zuschuss für einen wirtschaftlichen Betrieb tatsächlich sein müsse. Ein Sprecher Branoners bezweifelte dagegen den Sinn einer Ausschreibung, wenn das ICC ohnehin in der Hand der Messegesellschaft bleiben solle. Zuerst müsse in Verbindung mit dem Messeausbau über ein Gesamtkonzept entschieden werden. TAZ, DPA
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen