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Der Fall „Major Peirano“

Insgesamt sind fast 100 Deutsche oder Deutschstämmige verschwunden, deren Angehörige Hilfe bei der Deutschen Botschaft suchten. Dort arbeitet ab 1977 ein argentinischer Offizier, der sich „Major Peirano“ nennt. Er gilt der deutschen Seite als kurzer Draht zu den argentinischen Militärs, um bei der Suche zu helfen.

Tatsächlich aber forscht der Geheimdienstagent des berüchtigten Armeebataillons 601, der in Wirklichkeit Carlos Antonio Españadero heißt, die Angehörigen aus und ist nach deren Angaben direkt verantwortlich für das Verschwinden weiterer Personen. Bis heute verteidigt das Auswärtige Amt den Einsatz „Major Peiranos“: Man habe einen „Strohhalm“ gesucht, um helfen zu können. Wie die deutsche Botschaft im Einzelnen agierte, kann noch nicht erforscht werden. Nach dem Bundesarchivgesetz ist Akteneinsicht erst nach 30 Jahren erlaubt.

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