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Mit dem Messer genötigt

Wegen einer Messerattacke auf den Elmshorner IG-Metallchef Uwe Zabel muss sich am Montag ab 10.45 Uhr der Pinneberger Neonazi Christoph Otto vor dem Elmshorner Amtsgericht verantworten. Die Anklage: Nötigung und versuchte Körperverletzung. Otto hatte im Frühjahr vorigen Jahres von einem Parkdeck aus ein Treffen des Bündnisses „Keine Toleranz den Neonazis in Elmshorn und anderswo“ observiert und photographiert. Als die von Anwohnern alarmierten Versammelten wenig später den Spion stellten, zückte Otto ein Messer und bedrohte Zabel.

Otto ist seit Langem in der rechten Szene der Unterelbe-Region aktiv. Lange Zeit galt er als Pinneberger Statthalter der inzwischen verbotenen Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP) und ist jetzt Aktivist in der Kameradschaft Pinneberg. Von seiner Wohnung in Pinneberg aus startete im Herbst 1997, nach einer Fete eine Gruppe Skinheads zu einer Jagd auf FC St. Pauli Fans unter dem Motto „Rote Zecken Klatschen“. Am Pinneberger Bahnhof schlugen sie dabei einen zufällig eintreffenden Togolesen brutal zusammen.

In Elmshorn herrscht zu Prozess-beginn Alarmstimmung. Die Polizei geht davon aus, dass die Neonazis den Prozess für weitere Provokationen nutzen. pemü

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