klaus landowsky
: Chronik einer Karriere

28 Jahre Banker

1973: Ein Jahr nach seinem zweiten juristischen Staatsexamen wird der 31-jährige Klaus Landowsky, damals Landesvorsitzender der Jungen Union, Vorstandsassistent bei der Berliner Pfandbriefbank. Das Institut, 1868 als „Berliner Pfandbrief-Institut“ gegründet, war eng mit der Baubranche verbandelt. Seinen Job verdankte Landowsky einem Kompensationsgeschäft seiner Partei mit der regierenden SPD: Deren Vizechef Klaus Riebschläger hatte zwei Jahre zuvor einen Vorstandsposten bei der Wohnungsbau-Kreditanstalt ergattert.

1978: Landowsky, inzwischen Abgeordneter im Landesparlament, wird Vorstandsmitglied der Bank. Nebenher bleibt er als selbstständiger Rechtsanwalt tätig, zeitweise in einer Kanzlei mit Eberhard Diepgen.

1988: Der mittlerweile zum CDU-Generalsekretär aufgestiegene Landowsky macht auch bei der Bank einen neuerlichen Karrieresprung: Der 46-Jährige steigt zum Vorstandsvorsitzenden des Instituts auf, das jetzt „Berliner Hypotheken- und Pfandbriefbank“ heißt.

1994: Die Bank wird mit anderen landeseigenen Instituten zur Bankgesellschaft Berlin fusioniert. Landowsky, jetzt CDU-Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus, sitzt nun auch im Vorstand des neuen Konzerns.

1995: Die Hypothekenbank gibt der Firma Aubis einen 600-Millionen-Kredit für Kauf und Sanierung ostdeutscher Plattenbauten. Gleichzeitig nimmt Landowsky von den Aubis-Gesellschaftern eine Parteispende in Höhe von 40.000 Mark an.

1996: Nach langem Zögern befolgt Landowsky eine neue Bestimmung des Wahlgesetzes und scheidet aus dem Vorstand der Bankgesellschaft aus. Später kehrt er in einen neu geschaffenen „Konzernvorstand“ zurück. Er bleibt Chef der früheren Pfandbriefbank, die mit der Braunschweig-Hannoverschen Hypothekenbank zur Berlin Hyp fusioniert.

2001: Nach neuerlichen Wertberichtigungen aus dem Aubis-Geschäft gerät Landowsky wegen seiner Doppelrolle als Politiker und Banker zunehmend in die Kritik. Am 12. Februar kündigt er an, seinen Posten bei der Bank zum Ende des Geschäftsjahres im Mai zu räumen. RAB