: Wer bezahlt ist egal
■ Der Eishockeyverein Crocodiles will in den Arenabau im Volkspark einsteigen
Die Arena im Volkspark wird von der D + J Arena GmbH gebaut. Davon ging man gestern sowohl in der Wirtschaftsbehörde als auch im Unternehmen selbst aus. Der Farmsener Eishockey-Oberligist Crocodiles Hamburg hatte am Montag erklärt, er wolle bei dem Bau der Mehrzweckhalle federführend teilnehmen und hatte dafür einen In-vestor präsentiert: Gleich mit 230 Millionen Mark will der amerikanische Investmentdienstleister William Scott & Co. einsteigen. Mit diesem Geld würde nicht nur der Etat des Sportvereins in dieser Saison gedeckt, damit wollte man sich auch noch die Federführung an dem Bauprojekt erkaufen. Einen eigenem Entwurf, wie die Halle aussehen soll, brachten die Farmsener gleich mit.
Darauf wil man sich bei D + J natürlich nicht einlassen. Jeder Inves-tor sei willkommen, hieß es gestern in dem Unternehmen, allerdings seien die Verhandlungen mit den potenziellen Geldgebern fast abgeschlossen. „Noch im Februar“, so bestätigte der D + J Manager Mika Sulin, „werden wir der Wirtschaftsbehörde die Finanzierung präsentieren.“ Die müsse nur noch zu Papier gebracht werden. Außerdem ließ er keinen Zweifel, dass es sich bei dem Vorstoß der Crocodiles um einen PR-Gag handele.
Auch Bernd Meyer, der Sprecher der Wirtschaftsbehörde, nahm das Angebot der Farmsener gelassen: „Das Grundstück im Volkspark ist der D + J GmbH anhandgegeben, und die muss nun nachweisen, dass die Finanzierung des Projekts gesichert ist.“ Dazu sei es zwar unerlässlich, dass das Unternehmen bereits im Vorfeld zumindest Zusagen für das Kapital vorweisen müsse. Woher dieses aber stamme, sei der Stadt egal: „Wenn die die Crocodiles mit ins Boot holen wollen, ist das ihre Sache.“ Eberhard Spohd
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