Ende im Bunkermordprozess absehbar

■ Gericht erklärt: Verurteilung wegen Totschlag in Sicht

Nach über sechs Monaten Prozess nach dem Doppelmord an dem kurdischen Paar Ayse Dizim und Serif Alpsozman im August 1999 kommt jetzt das Ende in Sicht. Den vier angeklagten Männern drohen Strafen zwischen drei und maximal 15 Jahren Haft. Das ergibt sich aus einer Erklärung, die das Gericht gestern abgab. Danach kommt für drei Männer eine Verurteilung wegen Totschlags in Betracht. Für einen vierten Angeklagten zeichnet sich eine Verurteilung wegen Beihilfe zum zweifachen Totschlag ab. Der Mann, der für die PKK als bremischer „Raumverantwortlicher“ tätig war, streitet seine Beteiligung an der Tat bis heute ab. Im Gerichtssaal trat er gestern zuversichtlich lächelnd auf.

Zwei Stunden Beratung mit Verteidigern, Nebenklagevertretern und Staatsanwaltschaft waren der gestrigen Richtungsentscheidung vorausgegangen. Dann war klar, den von der Anklage erhobenen Mordvorwurf sieht die Zweite Schwurgerichtskammer des Bremer Landgerichts nicht ausreichend erhärtet. Am nächsten Verhandlungstag, dem Mittwoch kommender Woche, wird das Plädoyer der Staatsanwaltschaft erwartet. Doch als Richter Kurt Kratsch erklärte, er rechne mit den Plädoyers der Verteidiger am Donnerstag, stieß er auf Protest. „Der Eindruck soll nicht entstehen, dass ich das zustimmend zur Kenntnis nehme“, so der Verteidiger des mutmaßlichen PKK-Anstifters. ede