: Leben & Werk
Ulrich Beck wurde 1944 im pommerschen Stolp geboren. Nach dem Abitur studierte er Soziologie, Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft an der Universität München. Dort promovierte er auch 1972 in Soziologie. Er wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter, habilitierte sich und erhielt 1979 die venia legendi, also die Berechtigung, an der Universität zu unterrichten. Ein Jahr später übernahm er die Herausgeberschaft der renommierten soziologischen Zeitschrift „Soziale Welt“. Kurz darauf begann er einen Forschungsschwerpunkt zu betreuen, der seinen Interessen bis heute entspricht: „Verwendung sozialwissenschaftlicher Ergebnisse“.
1986 erschien ein Buch, das Beck auch international bekannt machte: „Risikogesellschaft. Auf dem Weg zu einer anderen Moderne“ (Suhrkamp, Frankfurt am Main, 360 Seiten, 24,80 Mark). Das Werk avancierte zum soziologischen Klassiker und hat allein in Deutschland mittlerweile die fünfzehnte Auflage erreicht. Darin stellt Beck die Konzepte „Reflexive Modernisierung“ und „Individualisierung“ vor.
Diese Vorstellungen haben ihn seitdem in den verschiedensten Facetten beschäftigt – Beck schrieb über „Eigenes Leben“ (zusammen mit Ulf Erdmann Ziegler, C.H. Beck Verlag, 150 Seiten, 24 Mark), „Riskante Freiheiten“ (zusammen mit seiner Frau Elisabeth Beck-Gernsheim, Suhrkamp, 1994, 480 Seiten, 29,80 Mark), „Das ganz normale Chaos der Liebe“ (ebenfalls mit Elisabeth Beck-Gernsheim, Suhrkamp, 1990, 299 Seiten, 17,90 Mark), die „Kinder der Freiheit“ (Suhrkamp, 1997, 403 Seiten, 30 Mark), die Veränderung der Arbeitswelt („Schöne neue Arbeitswelt. Vision: Weltbürgergesellschaft“, Campus, 1999, 255 Seiten, 36 Mark), die „Perspektiven der Weltgesellschaft“ (Suhrkamp, 1998, 435 Seiten, 34 Mark) und natürlich immer wieder über Politik.
1989 ging Beck an die Universität in Bamberg, um 1995 schließlich als Professor im Bereich „Arbeit und Berufe, Soziale Ungleichheit, Soziologie und Ökologie“ sowie als Institutsdirektor nach München zurückzukehren. Mitte der Neunzigerjahre wurde er zudem Mitglied der Kommission für Zukunftsfragen der Freistaaten Bayern und Sachsen. Derzeit forscht und unterrichtet er sowohl in München als auch an der renommierten London School of Economics. Zudem fungiert er als Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs „Reflexive Modernisierung“ an der Universität München.
Bei Suhrkamp gibt er die Reihe „Zweite Moderne“ heraus, in der beispielsweise Anthony Giddens erscheint – der Theoretiker des „Dritten Wegs“ und Berater des britischen Premiers Blair. Bei Suhrkamp ist soeben auch „Freiheit oder Kapitalismus“ erschienen – ein Gespräch des Journalisten Johannes Willms mit Ulrich Beck (Suhrkamp, 2000, 293 Seiten, 34 Mark).
Weitere Beck-Bücher (Auswahl): „Gegengifte. Die organisierte Unverantwortlichkeit“ (Suhrkamp, 1988, 318 Seiten, 18 Mark), „Politik in der Risikogesellschaft. Essays und Analysen“ (Suhrkamp, 1991, 434 Seiten, 20 Mark), „Die Erfindung des Politischen“ (Suhrkamp, 1993, 302 Seiten, 22,80 Mark), „Die feindlose Demokratie. Ausgewählte Aufsätze (Lernmaterialien)“ (Reclam, Ditzingen, 1995, 192 Seiten, 8 Mark), „Reflexive Modernisierung. Eine Kontroverse“ (zusammen mit Anthony Giddens und Scott Lash, Suhrkamp, 1996, 363 Seiten, 24,80 Mark), „Politik der Globalisierung“ (als Herausgeber, Suhrkamp, 1998, 421 Seiten, 34 Mark).
MARK TERKESSIDIS
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