: Prävention spart den Kassen Geld
■ Gesundheitsstudie: Bei drei Volkskrankheiten lohnt sich das Vorbeugen
Hannover – Gezielte Vorbeugung ist effektiver und kostengüns-tiger als viele aufwendige Heilmethoden. Das bestätigt jetzt eine Langzeitstudie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der AOK Niedersachsen. „Wir konnten erstmals statistisch belegen, dass Prävention bei den Volkskrankheiten Rückenschmerzen, Herz-Kreislaufbeschwerden und Neurodermitis gesundheitlichen und wirtschaftlichen Nutzen bringen“, sagte Studienleiter Professor Friedrich Wilhelm Schwartz.
Die MHH hatte AOK-Vorbeuge-Programme drei Jahre lang auf ihre Wirksamkeit in gesundheitlicher und finanzieller Hinsicht hin überprüft. „Rückenschmerzen machen 27 Prozent aller Krankschreibungen aus und bilden die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit“, sagte die AOK-Vorstandsvorsitzende Christine Lüer. Durch Rü-ckenschulprogramme habe der Arbeitsausfall je Kursabsolvent um mehr als 18 Tage verringert werden können. „Damit hat die AOK etwa 1.300 Mark pro Mitglied an Krankengeld gespart.“
Ähnlich erfolgreich waren Maßnahmen zum Umgang mit Neurodermitis bei Kleinkindern. Hier wurden unter anderem Beratungsprogramme für Schwangere untersucht. „Es hat sich gezeigt, dass sich die Erkrankungsfälle bei Säuglingen um 15 Prozent reduzieren lassen“, so Schwartz.
Auch potenzielle Herz-Kreislaufpatienten konnten ihre Blutwerte durch Bewegungsprogramme und Ernährungsberatung nachweislich verbessern. Ihr Todesrisiko sank um 14 bis 21 Prozent.
Die AOK will Rückenschule, Herz-Kreislauf-Programme und Neurodermitis-Schulungen deshalb in ganz Niedersachsen anbieten. dpa
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