: Vogelschutzgebiet muss Airbus weichen
Hamburger Oberverwaltungsgericht hebt Baustopp für Riesen-Airbus A 380 auf, Politik und Wirtschaft begeistert
HAMBURG taz ■ Der Riesen-Airbus A 380 darf in Hamburg gebaut werden. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) hob gestern in vier Fällen den Baustopp auf, den KlägerInnen vor dem Verwaltungsgericht der Hansestadt erwirkt hatten. Das bedeutet die Zerstörung des größten europäischen Süßwasserwatts Mühlenberger Loch. Die Zuschüttung des Vogelschutzgebietes hat das OVG genehmigt, obwohl es unter dem Schutz mehrerer europäischer Umweltschutzrichtlinien steht. Die 600 Hektar große Elbebucht grenzt an das bestehende Hamburger Airbus-Werk, das für die Teilproduktion des A 380 erweitert werden muss. Hamburg erhofft sich dadurch bis zu 4.000 zusätzliche Arbeitsplätze, eine Garantie von Airbus-Mutter EADS gibt es dafür allerdings nicht. Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) kündigte an, am morgigen Donnerstag mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Politik und Wirtschaft der Hansestadt brachen gestern unisono in Jubel über den OVG-Beschluss aus. Heftige Kritik übten hingegen mehrere Naturschutzverbände sowie die unterlegenen KlägerInnen. Das Urteil sei „ein Frontalangriff auf den Umweltschutz in ganz Europa“, erklärte der Nabu.
SVEN-MICHAEL VEIT
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