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Wenn Männer zuschlagen

Die Polizei zählte im vergangenen Jahr rund 16.000 Fälle häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem. Im vergangenen Jahr wurden rund 16.000 Fälle von häuslicher Gewalt von der Polizei bearbeitet, wie Polizeipräsident Hagen Saberschinsky gestern mitteilte. Die Behörden haben diese Statistik erstmals erstellt. Die Dunkelziffer sei allerdings wesentlich höher, so Saberschinsky. Eine offizielle Schätzung gebe es jedoch nicht.

Um die Dunkelziffer zu verringern, müsse häusliche Gewalt weiter thematisiert werden, forderte Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler. „Männergewalt ist immer noch ein grundlegendes gesellschaftliches Problem.“ 4.000 Frauen suchten im vergangenen Jahr Schutz in Frauenhäusern; mehr als 2.500 holten sich Rat bei der Hotline des Berliner Interventionsprojekts gegen häusliche Gewalt (BIG). Das BIG ist ein interdisziplinäres Projekt, das sich aus fünf Steuerungsgremien der Bereiche Polizeiliche Intervention, Zivilrecht, Strafrecht, Kinder und Jugendliche und Unterstützungsangebote für Frauen zusammensetzt.

Der runde Tisch des BIG beschloss gestern, die Fortbildungsseminare im polizeilichen, im strafrechtlichen und im zivilrechtlichen Bereich fortzusetzen. Die Beamten erhalten eine Checkliste mit allen wichtigen Punkten im Umgang mit den Opfern, weiterführenden Adressen und Verhaltensvorschlägen. Noch in diesem Monat wird eine Zeugenbetreuungsstelle im Kriminalgericht Moabit eingerichtet. Das betreute Zimmer soll einen besonderen Schutz von Opferzeugen ermöglichen.

LISA HEINRICH

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