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In den Klauen der Seuche

Zahl der betroffenen Betriebe in Großbritanien auf 74 gestiegen. Erste Verdachtsfälle nun auch in Frankreich

BERLIN dpa/rtr/taz ■ Der britische Thronfolger Prinz Charles brachte es gestern auf den Punkt: „Dies ist ein absoluter Albtraum.“ Die Zahl der Höfe oder Betriebe, die durch die Maul- und Klauenseuche (MKS) in Großbritanien betroffen sind, erhöhte sich bis Redaktionsschluss auf 74. Mehr als 60.000 Schafe, rund 10.000 Kühe und 2.000 Schweine wurden bislang auf der Insel getötet. Der „Albtraum“ ist für Englands Krone besonders traumatisch: Ein zweiter MKS-Fall wurde im Dartmoor (Cornwall) registriert, wo rund 50.000 Tiere frei und ungehindert grasen. Prinz Charles, dem ein großer Teil Cornwalls gehört und der seine Einkünfte zum größten Teil aus dem Herzogtum bezieht, befürchtet jetzt Massentötungen.

Inzwischen breitet sich der „Albtraum“ weiter aus: Mehrere Verdachtsfälle von Maul- und Klauenseuche wurden gestern aus Frankreich gemeldet. Zwar wurde der Ausbruch im Nachbarland noch nicht offiziell bestätigt. Die französische Regierung verhängte aber drastische Maßnahmen zur Vorbeugung, darunter ein Exportverbot für Paarhufer und ein zweiwöchiges Transportverbot. Die Schritte führten dazu, dass Pferderennen abgesagt wurden, der Zoo von Vincennes bei Paris gesperrt ist und ein italienischer Zirkus mit Elefanten, Büffeln und Kamelen Nancy nicht verlassen kann.

In Deutschland gibt es bisher noch keinen bestätigten MKS-Fall. In der Tübinger Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen fiel ein erster Schnelltest eines verdächtigen Schweins aus Brandenburg negativ aus. Verbraucherschutzministerin Renate Künast rief für morgen den nationalen Sicherheitsrat ein. RENI

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