piwik no script img

Fischer will Kooperation

Außenminister will USA wegen NMD nicht mehr kritisieren, aber neuen Rüstungswettlauf verhindern

HAMBURG ap ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat davor gewarnt, die US-Regierung wegen der Pläne für ihre Nationale Raketenabwehr (NMD) zu scharf zu kritisieren. „Mit dem Amtsantritt von Präsident Bush ist die Entscheidung des Ob gefallen. Die Rede ist jetzt vom Wie“, erklärte er in einem Interview in der Zeit.

Deutschland als Nicht-Nuklearmacht müsse jetzt versuchen, „ein Klima der Kooperation“ zwischen Russland und den USA zu schaffen, um einen neuen Rüstungswettlauf zu verhindern. Der ABM-Rüstungskontrollvertrag ließe sich fortentwickeln, er sei aber auch kündbar, und das halte er für eine wesentlich schlechtere Variante, erklärte Fischer und verwahrte sich gegen Forderungen nach einer „selbstbewussteren Außenpolitik“ Deutschlands: „Da sind Sie bei mir einfach an der falschen Adresse. Wir müssen eine Politik der weisen Selbstbeschränkung betreiben. Hiermit dienen wir deutschen Interessen am besten.“ Dies gelte gegenüber den USA wie in Europa: „Je mehr Verantwortung auf uns zuläuft, je stärker wir werden, desto rücksichtsvoller müssen wir sein.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen