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Ist es bald vorbei mit unserer Literatur?

Romanautor Georg Klein, Star der Leipziger Buchmesse, plädiert dafür, die deutsche Sprache stark zu machen

BERLIN taz ■ Georg Klein, dessen viel erwarteter Roman „Barbar Rosa“ in diesen Tagen erscheint, wirft seinen deutschen Schriftstellerkollegen Sprachvergessenheit vor. Im taz-Gespräch sagt der Autor: „Leider hat ein Teil der Schriftsteller und Kritiker vergessen, dass es ohne Sprachanstrengung keine Literatur gibt.“ Dagegen müsse man versuchen, das Deutsche stark zu machen: „Noch haben wir eine deutsche Literatur. In ihrem Rahmen amerikanischen Sound auf eine selbstvergessene Art nachzuäffen, ist einfach töricht. Wenn das auf Dauer mit der deutschen Literatur passiert, dann ist es mit ihr vorbei.“ Gegen einen verordneten Sprachenschutz wendet sich Georg Klein allerdings. „Die Tradition der Sprachschützerei im Deutschen hat etwas Albernes“, führt der Star der heute beginnenden Leipziger Buchmesse aus: „Es wäre eine Art von naivem Größenwahnsinn, zu glauben, man könnte das Deutsche gegen die Weltsprache des Englischen dadurch verteidigen, dass man irgendwas dicht macht.“ Damit erteilt er Forderungen nach einem Sprachschutzgesetz, wie sie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) sowie der Regierende Bürgermeister Berlins, Eberhard Diepgen (CDU), erheben, eine Absage. drk

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