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Prügel via Internet

■ Prozess in Stade gegen zwei Skinheads, die einen Türken in die Falle lockten

„Deutsches Mädchen sucht ausländischen Freund“. Per Internet lockten vergangenes Jahr Lars Hildebrandt und Robert Streich ihr Opfer in die Falle. Vor dem Amtsgericht Stade wird heute das Verfahren gegen die beiden rechten Skinheads wegen „gefährlicher Körperverletzung“ eröffnet.

Im Januar 2000 hatten Hildebrandt und Streich, beide seit den 90er Jahren in der Bremervörder Naziszene aktiv, einen 28-jährigen türkischen Mann in Neuenkirchen bei Horneburg zusammengeschlagen. Zuvor hatten sie eine Frau aus ihrem Umfeld überzeugt, via Internet einen „ausländischen Freund“ zu suchen, woraufhin sich der Mann aus dem Raum Hannover meldete. Unter einem Vorwand luden sie ihn dann zu einer Skinhead-Party nach Neuenkirchen ein, wo er entsprechend empfangen wurde: Sie zertrümmerten ihm das Nasenbein und traten auf ihn ein. Dem Mann gelang es allerdings, den Angreifern zu entkommen.

„Hildebrandt gilt als geistiger Anführer der Skinheadszene in Bremervörde“ betont Michael Quelle von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA) Stade. Im Oktober 1996 organisierte er einen Überfall auf den Jugendtreff „Sky“ in Gnarrenburg, im Mai 1999 war er bei einem Angriff auf eine Asylbewerberwohnung in Kutenholz-Aspe beteiligt. Mit gezogener Schusswaffe drangen zehn Neonazis ins Haus ein und zertrümmerten die Wohnungseinrichtung im Obergeschoss. Die Bewohner flohen durch Sprung aus dem Fenster.

Bei seinem Auftritt vor Gericht wird das Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in Handschellen auftreten. Wegen dieses Überfalls sitzt er zurzeit für 18 Monate in der JVA Vechta. Andreas Speit

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