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Heimvorteil fällt Hools zum Opfer

Das Fußballspiel BFC Dynamo gegen Türkiyemspor Berlin darf nicht im Kreuzberger Katzbachstadion stattfinden

Das Fußballspiel Türkiyemspor gegen BFC Dynamo darf aus Angst vor Krawallen nicht im Kreuzberger Katzbachstadion stattfinden. Der Nordostdeutsche Fußballverband folgt mit dieser Entscheidung einer Empfehlung der Polizei, die das Sicherheitskonzept der Veranstalter für das Spiel am 28. April für unzureichend erklärt hatte.

„Die Spielpaarung birgt vom Fanverhalten her gewisse Risiken“, begründete ein Polizeisprecher gestern die Empfehlung. Nach Angaben der Behörde gibt es unter den BFC-Fans bis zu 500 Hooligans. Ein Teil davon wird dem rechtsextremen Spektrum zugerechnet. Türkiyemspor-Anhänger hatten deshalb gegen BFC-Fans im Katzbachstadion mobilisiert. Auch die BVV-Fraktionen von SPD, Grünen und PDS hatten erklärt, es müsse verhindert werden, „dass neonazistische Kräfte den sportlichen Wettbewerb zum Anlass nehmen und in Friedrichshain-Kreuzberg aufmarschieren“.

Der Gastgeber Türkiyemspor muss nun bis Donnerstag einen anderen Austragungsort benennen oder ein alternatives Sicherheitskonzept vorlegen. Das sorgt nach Angaben von Jugendleiter Günter Hartmann für „reichliche Verärgerung“ über die Empfehlung der Polizei: „Es darf nicht sein, dass gewalttätige Fans einen Verein dazu zwingen können, seinen Heimvorteil aufzugeben.“

Hartmann hält die Warnungen der Behörde für stark übertrieben. Der zuständige Polizeiabschnittsleiter habe das Sicherheitskonzept noch vor wenigen Wochen für ausreichend erklärt. Nach Darstellung Hartmanns begründete die Polizei ihre Empfehlung unter anderem mit dem Inhalt von privaten E-Mails von Türkiyemspor-Mitgliedern, in denen vor rechtsradikalen BFC-Fans gewarnt wurde.

Auch der Fanbeauftragte des BFC, Rainer Lüdtke, ist mit der Verlegung unzufrieden: „Man sollte vor solchen Spielen nicht kapitulieren.“ Der BFC habe bereits mehrere Ausweichmöglichkeiten vorgeschlagen. Die BFC-Faninitiative werde außerdem ein Transparent mit der Aufschrift „BFC-Fans gegen Gewalt und Rassismus“ im Stadion zeigen. ANDREAS SPANNBAUER

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