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Kurze Ruhe in Nahost

Zwischen Israelis und Palästinensern kommt es nur zu vereinzelten Zusammenstößen. Bericht über Geheimverhandlungen dementiert

JERUSALEM dpa/afp/taz ■ Ungeachtet der Bemühungen um eine Entspannung ist es auch gestern im Gaza-Streifen und im Westjordanland wieder zu vereinzelten Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Demonstranten gekommen. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon wies einen Vorschlag von Palästinenserpräsident Jassir Arafat zurück, bei einem gemeinsamen Fernsehauftritt für ein Ende der Gewalt zu plädieren. „Die Lösung liegt nicht in Erklärungen“, sagte Scharon. „Arafat muss praktische Schritte unternehmen, um Gewalt, Terror und Aufwiegelung zu beenden.“

In Jerusalem drangen israelische Polizisten nach dem Freitagsgebet auf dem Tempelberg in das ummauerte Gelände ein. Es kam zu Zusammenstößen mit Steinewerfern. Gewalt wurde auch vom Stadtrand Ramallahs gemeldet, wo vier Palästinenser verletzt wurden. Etwa tausend Palästinenser waren Fahnen schwenkend vom Zentrum aus zu einer Straßensperre der israelischen Armee gezogen. Die Soldaten eröffneten das Feuer, als Demonstranten mit Steinen warfen. Zu Auseinandersetzungen kam es auch in der geteilten Stadt Hebron. Israelische Soldaten hinderten jüdische Siedler daran, einen arabischen Stadtteil zu besetzen. 24 Siedler wurden vorübergehend festgenommen, hieß es.

Im Gaza-Streifen blieb es dagegen zunächst weitgehend ruhig. Hier hatten militante Palästinenser am Donnerstagabend noch mehrere Mörsergranaten auf den israelischen Kibbuz Nir Am abgeschossen, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Palästinensische Quellen bestätigten gestern, dass Arafat seinen Sicherheitsapparat angewiesen habe, die Initiatoren der Mörserattacken auf israelische Ziele ausfindig zu machen.

Die israelische Regierung hatte in der Nacht zu gestern Straßenblockaden im Gaza-Streifen aufgehoben. Die militärischen Absperrungen hatten das Gebiet seit Montag dreigeteilt. Die Armee war vorübergehend in autonomes Palästinensergebiet eingedrungen.

Der erste nichtjüdische Minister in Scharons Regierung, Salah Tarif, erklärte, es gebe geheime Kontakte zwischen Israelis und Palästinensern, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Demnach hat sich Schimon Peres mit dem palästinensischen Unterhändler Saeb Ereikat getroffen. Ereikat bestritt jedoch eine solche Zusammenkunft.

APO

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