: Abschied vom DJ
■ Radio Bremen widmet dem verstorbenen Christian Günther fünf Stunden Programm
Bei der Lektüre des Gästebuchs auf der Homepage von Radio Bremen (www.radiobremen.de) steigen einem derzeit die Tränen in die Augen. Die Seiten sind voll mit Nachrufen und Trauerbekundungen über den Tod des Moderators und Stadionspechers Christian Günther. Der, wie berichtet, am vergangenen Wochenende gestorbene Radio-DJ war ein so strahlendes Unikum unter den ModeratorInnen, dass ihm auch der Sender einen besonderen Abschied beschert. In Anspielung auf seine bis vor kurzem moderierte Sendung „Please Mr. DJ“ widmet Radio Bremen ihm unter dem Titel „Farewell Mr. DJ“ einen Abend, der am Freitag, 27. April, von 19.05 bis 24 Uhr auf allen vier Radioprogrammen zu hören ist.
Christian Günther, mit dessen Stimme auch der Autor dieser Zeilen aufgewachsen ist, hätte in durchformatierten Massenradio heutiger Prägung wohl kaum eine Chance. Neben dem „Beat Club“ führte vor allem auch der seit 1963 für Radio Bremen arbeitende Moderator ganze Generationen an die Rockmusik heran. Richtig Ärger bekam Christian Günther aber wegen des Abspielens eines guten alten Weihnachtsliedes. Es war eine gegrölte Fassung von „Stille Nacht – Heilige Nacht“, die ihm wegen der Verletzung religiöser Gefühle von Dezember 1972 bis März 1973 Mikrofonverbot bescherte.
Dieses Stück wird in der Sondersendung am Freitag genauso zu hören sein wie viele andere Anekdoten aus dem Berufsleben dieses außergewöhnlichen Menschen, der am Mikrofon aus nichts Gold machen konnte. Unter der Moderation Ottmar Willi Webers geben der NDR-Kollege Carlo von Thiedemann, der ehemalige Werder-Manager und Bildungssenator Willi Lemke, der Kabarettist Henning Venske, der Schauspieler Volker Lechtenbrinck, der Werder-Aufsichtsratsvorsitzende Franz Böhmert, der Veranstalter des Bremer Sechs-Tage-Rennens, Frank Minder, und andere Auskunft. Außerdem ist ein Interview noch mal zu hören, das Dorothea Maßmann 1995 mit Christian Günther geführt hat. In der Stunde vor Mitternacht erklingt der „Mr. DJ-Mix“. ck
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