: nazis in berlin
Mehr Straftaten, mehr Aufmärsche
In der nächsten Woche soll auch in Berlin die offizielle Statistik über rechte Straf- und Gewalttaten im Jahr 2000 vorgelegt werden. Eines ist jetzt schon klar: Die Kurve weist nach oben.
Im Februar hatte der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf das Landeskriminalamt Berlin von einem Anstieg um fast 100 Straftaten auf über 300 Delikte berichtet. Damit liegt Berlin im Trend. Bundesweit registrierte das BKA im vergangenen Jahr rund 11.000 rechte Delikte. Insbesondere bei den Gewalttaten wurde eine Zunahme von über 60 Prozent registriert.
Auch ansonsten weist die Kurve rechter Aktivitäten weiter nach oben. Mittlerweile vergeht kaum ein Wochenende, an dem nicht irgendwo in Deutschland Neonazis demonstrieren.
Dahinter stehen fast immer dieselben Drahtzieher: Das Netzwerk der Freien Kameradschaften, die mit dem „Kampf um die Straße“ ihre Führungsposition innerhalb der rechten Szene ausbauen und der NPD Konkurrenz machen wollen. Sie werben im Internet und mit eigenen Medien, den so genannten Fanzines, für ihre Aktivitäten. Und sie setzen darauf, dass staatliche Verbote zwar Parteien und Vereine treffen können, nicht jedoch scheinbar lose Zusammenschlüsse von Gleichgesinnten.
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