: Golfspieler der IUB
■ So was wie eine Strukturprovokation
Am 10. Mai rechtfertigte sich der Bremer Bürgermeister Henning Scherf in einem Interview mit der „Zeit“ dafür, dass die in ihren Entscheidungen vom Pleitegeier beflügelte Stadt mal eben 230 Millionen Mark für eine Privat-Uni in Bremen-Nord locker machen kann (die taz berichtete). Scherf erfand für diese als Wirtschaftsförderung deklarierte Millionenspende eigens einen neuen Begriff: „Strukturprovokation“.
Die Strukturprovokation soll Scherf zufolge amerikanische Investoren anziehen und die deutschen „High Potentials“ davon abhalten, in die USA abzuwandern, um dort ihre Fähigkeiten zu vergolden. Den Verdacht, dass an der International University Bremen (IUB) nur Kinder reicher Leute in den Genuss von Elite-Ausbildung kommen, weist Scherf weit von sich: „Kein armer Student wird abgewiesen.“
Provozierend ist in diesem Zusammenhang eine Veranstaltung der IUB. Heute richtet die IUB zusammen mit der Uni Bremen die Internationale Deutsche Hochschulmeisterschaft im Golf aus. Dabei hatte Scherf im Interview noch klargestellt, dass „unsere Hochschullehrer keine Schickimicki-Uni wollen, wo alle im Porsche vorfahren und lieber Golf spielen wollen als studieren“. Schirmherr des Turniers auf dem Championship Course „Garlstedter Heide“ des Clubs zur Vahr ist Dr. Henning Scherf. ei
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