: Berliner SPD misstraut Herrn Diepgen
Sozialdemokraten wollen den Regierenden Bürgermeister mit Misstrauenantrag stürzen. CDU: linker Putsch
BERLIN taz Der langjährige Regierende Bürgermeister hat endgültig ausregiert: Am 14. Juni will die SPD im Berliner Abgeordnetenhaus einen Misstrauensantrag einbringen und zwei Tage später gemeinsam mit der PDS und den Grünen Eberhard Diepgen stürzen. Auf einer Sondersitzung am Wochenende soll das Parlament dann den SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Wowereit zum neuen Stadtoberhaupt küren. Wowereit hat bereits angekündigt, er wolle schnellstmöglich Neuwahlen herbeiführen.
Das Vorhaben der SPD, ihren Kandidaten mit Stimmen der PDS zum Bürgermeister wählen zu lassen, stieß gestern auf schrille Empörung in der Berliner CDU. Fraktionschef Frank Steffel sprach von einem „linken Putsch“.
Dieser „historische Sündenfall“ führe „die deutsche Hauptstadt in die schwerste Belastung seit dem Ende des SED-Regimes“. Auch die vier Senatoren, die bisher die CDU stellte, werden am kommenden Wochenende durch neue Regierungsmitglieder ersetzt. Ob auch die Grünen Senatoren stellen werden, war gestern bis Redaktionsschluss noch unklar. Eine Regierungsbeteiligung der PDS wird es hingegen vor Neuwahlen definitiv nicht geben. ROBIN ALEXANDER
berlin SEITE 24
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen