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Weibliche Tugenden

■ Helfen, Heilen, Pflegen als Aufgaben

„Man wird nicht oft fündig, wenn man politisch interessierte Frauen sucht.“ Keine günstige Einschätzung, die die rechten Aktivistinnen vom „Freien Mädelbund“ (FMB) selbst geben. Aber auch etwas untertrieben, gehen doch Expertinnen von einem Frauenanteil von einem Drittel der parteienunabhängigen rechtsextremen Szene aus.

Zwar sind die Weiblichkeitskonzepte der Kameradinnen sehr verschieden. Die Arbeitsbereiche vieler Frauengruppen zeigen allerdings, dass die „weiblichen Tugenden“ Helfen, Heilen und Pflegen meist doch die Grundlage bilden, wie für den „nationalen Sanitätsdienst“, das „Braune Kreuz“. 1998 gründete Cathleen Grewe, die wie die meisten Frauen auch in gemischtgeschlechtlichen Strukturen mitmacht, den Sanitätsdienst. Seitdem laufen Frauen, wie die Betreiberin des Nazizentrums „Club 88“ Christiane Dolscheid, mit brauner Armbinde und Sanitätstasche bei den Naziaufmärschen auf.

Auch der 1999 gegründete FMB will die Arbeit der männlichen Kameraden ergänzen. Die überregionale Gruppe betreut Angehörige von inhaftierten Neonazis und greift vorwiegend sogenannte Frauenthemen auf. Aus Sorge um gesunden Nachwuchs für die Volksgemeinschaft fordern sie die „Todesstrafe für Kinderschänder“ und informieren über die Folgen von Abtreibungen. Anna Diegelmann

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