piwik no script img

Schlechtes Klima in Göteborg

Mit der Europäischen Union kommt Präsident Bush nicht überein. Im Klimaschutz gibt es keine Annäherung. In Polen hingegen erfreut Bush seine Gesprächspartner

WARSCHAU/GÖTEBORG ap ■ US-Präsident George W. Bush hat die Osterweiterung der Nato als unvermeidlich bezeichnet. Sie solle nicht auf einer Politik des Ausschlusses beruhen, sagte Bush gestern in Warschau hinsichtlich des Widerstands aus Russland. Zugleich bekundete Bush auf einer Pressekonferenz seine Unterstützung für den Beitritt Polens zur Europäischen Union. In seiner Warschauer Rede wollte der US-Präsident nach eigenen Angaben seine Vision von einem größeren, vereinten Europa verkünden.

An die Adresse des russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er, Russland sollte keine Angst vor „freiheitsliebenden Menschen an seinen Grenzen“ haben. Putin und Bush kommen erstmals am Samstag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana zusammen. Sein vorrangiges Ziel sei es, Vertrauen aufzubauen, sagte Bush am Vortag des Treffens. Er wolle Russland als „Partner und Verbündeten“.

Am Vorabend hatte auch der Abschluss des Bush-Besuchs beim EU-Gipfel in Göteborg unter dem Eindruck des Konflikts über den Klimaschutz gestanden. Präsident Bush habe sich noch beim Abendessen „sehr eloquent“ bemüht, seine Ablehnung des Klimaschutzprotokolls von Kioto zu vermitteln, sagte ein Sprecher der schwedischen Ratspräsidentschaft. Die EU-Partner hätten jedoch deutlich gemacht, weiter an der beschlossenen Reduzierung der Treibhausgase festhalten zu wollen.

Bereits während der Gipfelkonferenz am Nachmittag hatten beide Seiten auf ihren gegensätzlichen Standpunkten beharrt: „Wir haben in der Substanz der Klimapolitik unterschiedliche Auffassungen. Die Union steht zum Kioto-Protokoll und führt die Ratifizierung fort. Die USA haben sich für einen anderen Weg entschieden“, bilanzierte der schwedische Ministerpräsident Göran Persson.

kommentar SEITE 12

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen