Mehr Umwelt-Jobs

Für Windenergie und Wärmedämmung arbeiten mehr Menschen als etwa im Fahrzeugbau

BERLIN taz ■ In Deutschland arbeiten rund 1,3 Millionen Menschen im Umweltschutz, das sind fast vier Prozent der Beschäftigten. Diese Zahlen gehen aus dem Jahresbericht 2000 des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, den Bundesumweltminister Jürgen Trittin gestern vorstellte.

Der Umweltschutz beschäftige damit mehr Menschen als der Maschinenbau (gut 1,15 Millionen), der Fahrzeugbau oder das Ernährungsgewerbe (jeweils knapp unter 1 Million). Die Schätzung des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung für das Jahr 1998 liege dabei an der unteren Grenze der tatsächlich Beschäftigten.

Nach einer Studie der Prognos AG Basel könne bis 2005 mit der Entstehung von weiteren 155.000 Arbeitsplätzen gerechnet werden. Bis 2020 werden sogar 190.000 zusätzliche Jobs prognostiziert. Unter anderem bei der Herstellung und Wartung von Windenergie-Anlagen sowie beim ökologischen Gebäudemanagement werden weitere Stellen entstehen, erklärte UBA-Präsident Andreas Troge.

In der Chemikalienpolitik stehe Europa vor einer wichtigen Weichenstellung, sagte Troge. Hersteller von Chemikalien sollen zukünftig nach festgelegten Kriterien die Ungefährlichkeit von Stoffen, die in die Umwelt gelangen, belegen. Dazu gehören Stoffe, die langlebig sind und sich in Lebewesen anreichern, sowie hormonell wirksame und krebsfördernde Verbindungen.

NORBERT PAGEL