: Eltern dringend gesucht
■ Hilfe in der Not: Der Pflegekinderverein Pfiff sucht neue Familien auf Zeit
Der Pflegekinderverein Pfiff sucht dringend Eltern auf Zeit. „Wir haben monentan doppelt so viele Anfragen wie Plätze“, sagt Pfiff-Mitarbeiterin Maike Linnemann. Wenn es nicht gelänge, mehr Familien für die „Bereitschaftspflege“ zu gewinnen, müssen die Kinder ins Heim.
Im Unterschied zur Dauerpflege ist Bereitschaftspflege zeitlich begrenzt. Immer wieder sei es nötig, in Krisensituationen eine vorübergehende Unterbringung für Kinder zu finden, erklärt die Pädagogin, weil die Eltern krank sind, psychische Probleme haben oder sich in Trennung befinden. Vermittelt würden vor allem Kleinkinder bis zu drei Jahren.
Wer sich einmal zur „Bereitschaftspflege“ meldet, wird in Seminaren qualifiziert und erhält ein „Bereithaltegeld“ von 600 Mark. Für jedes Kind gibt es für die Dauer des Aufenthalts nochmal pro Monat bis zu 1600 Mark Unterhalt und Erziehungsgeld. „Aber die wenigs-ten machen es wegen des Geldes“, sagt Linnemann. Ausschlaggebend sei vielmehr das soziale Engagement. Auch müsste für die Zeit der Betreuung auf die eigene Berufstätigkeit verzichtet werden.
Gesucht werden ganz normale Familien, aber auch Wohngemeinschaften, gleichgeschlechtliche Paare oder Alleinerziehende können sich melden. Die Bewerber sollten gut mit Kindern umgehen können, geduldig und belastbar sein. Eigene Kinder sollten älter als zwei Jahre sein. kaj
Einen Einblick in das Leben als Bereitschafts-Pflegefamilie gibt heute die langjährige Pflegemutter Heike Spiekermann bei einem Info-Abend, 19.30 Uhr, Holsteinischer Kamp 80. Anmeldung und Information unter Tel.: 29 12 84
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