: Noch viel besser nahverkehren
■ Acht Millionen Mark bekommt Bremen von der EU für Verkehrs-Förderung
Ein mittlerer Geldsegen der EU wird nächstes Jahr Bremens Verkehrspolitik bereichern. Acht Millionen Mark bekommt die Hansestadt von der EU-Kommission. Die wollte innovative Konzepte gegen den Verkehrskollaps belohnen – mit insgesamt rund 100 Millionen Mark. 32 Projektbündnisse aus 78 Städten hatten sich beworben. Bremens Verbund beeindruckte die Kommission am meisten – und konnte auch die meisten Millionen einfahren.
Über die „hervorragende Anerkennung“ der EU für Bremens umweltfreundliche Verkehrspolitik freute sich gestern vor allem Umweltsenatorin Christine Wischer (SPD). Herausgehoben hatte die EU unter anderem, dass Bremen den öffentlichen Nahverkehr vorbildlich mit Car-Sharing-Modellen verbunden habe. Neben Bremen hatte sich nur noch Berlin als einzige deutsche Stadt qualifiziert. Und mit Bremen hatten sich die Städte Bristol (Großbritannien) und Kaunas (Litauen) im Verbund beworben, die anschließend untereinander ihre Erfahrungen austauschen sollen – Kaunas will zum Beispiel eine Straßenbahn bauen.
Mehrere Projekte sollen im nächsten Jahr mit der EU-Hilfe angeschoben werden. Die Bremen-Thedinghauser Eisenbahn zum Beispiel, die mit speziellen Straßenbahnfahrzeugen auf den alten Bahn-Schienen fahren will. Auch die BSAG darf sich freuen: Ihre elektronischen Verspätungs-Anzeigetafeln werden von der EU gefördert.
Bremens Rolle als „führende Stadt in der Car-Sharing-Entwicklung“ wurde von der EU noch ein mal bekräftigt. Aber während das Car-Sharing-Unternehmen „Cambio“ in der Innenstadt inzwischen gut etabliert ist, soll Bremen als Pilotstadt in Zukunft testen, wie Car -Sharing in der Peripherie angenommen wird. Als Projektgebiet ist Huchting / Stuhr geplant. Alle Projekte werden von der Uni Bremen wissenschaftlich begleitet, damit die Erfahrungen übertragbar bleiben.
Weiterhin sollen mit dem Geld aus Brüssel in Zukunft Erdgas-LKWs für den innerstädtischen Auslieferungsverkehr zum Einsatz kommen, die sowohl abgasärmer als auch leiser fahren. Auch mit Taxi-Zentralen wird derzeit verhandelt, um die Kutschen mit Erdgas umweltschonender zu betreiben. Letztlich soll auch für die Verbesserung der Fahrradwege noch ein bisschen rausspringen. Schließlich sind 23 Prozent mit dem „Null-Emissionsfahrzeug“ unterwegs: In Neustadt-Huchting sollen bislang nicht finanzierbare Strecken aus der Zielnetz-Planung nun forciert werden. pipe
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