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Volle Kraft voraus für Haven Höövt

■ Nun doch Baubeginn für Vegesacker Einkaufsparadies / Fertigstellung erst 2003

Viele hatten schon nicht mehr daran geglaubt, dass am Vegesa-cker Hafen eines Tages doch noch die Bagger anrücken. Doch gestern fingen tatsächlich die Arbeiten für das Einkaufsparadies Haven Höövt an – nach mehreren verschobenen Baustart-Terminen, ein dreiviertel Jahr nach dem ersten Spatenstich.

„Jetzt geht es voll Karacho los“, sagte Wendelin Seebacher, Chef der Stadtentwicklung Vegesack (Stave) zur taz. Ganz heimlich, still und leise wurde auch der Eröffnungstermin verschoben. Hatte Investor Frank Albrecht trotz monatelanger Queleren um die Baugenehmigung zunächst auf dem Oktober 2002 beharrt, hält Seebacher jetzt einen Termin „im Januar 2003“ für wahrscheinlich. Insider rechnen jedoch mit zwei Jahren Bauzeit für das 135-Millionen-Mark-Projekt: Erster Shopping-Tag im Haven Höövt ware dann erst im Juli 2003.

Damit gerät das umstrittene Objekt in Verzug gegenüber dem Konkurrenzprojekt Space Park, das bereits im Oktober 2002 seine Pforten öffnen soll. Kleinlaut räumt Baulöwe Albrecht inzwischen ein, dass das Haven Höövt mit seinen Läden, Büros, Fressecken und dem Multiplex-Kino „nur noch eine Ergänzung zum Space Park sein soll“. Bis Ende dieses Jahres „sind die 40.000 Quadratmeter Nutzfläche vermietet“, glaubt Albrecht.

Auf den Baubeginn hatten viele Kaufleute in Bremen Nord gewartet. „Viele überlegen sich seit langem: Investiere ich oder nicht“, meint Niels Körber, Vorsitzender der City Marketing Vegesack. Vom Haven Höövt erhofft er sich mehr Laufpublikum in den Läden des Quartiers. Ohne Anziehungspunkte wie das Haven Höövt fehlte dem Norden „der Sex Appeal“.

Nach der Fertigstellung des Rohbaus im Frühjahr 2003 sollen bis zu 250 Bauarbeiter am Haven Höövt schuften. „Eine Vorhut fängt jetzt mit den Erdarbeiten an“, sagt Holger Muhle, Chef der Bremer Baufirma Kathmann, die zusammen mit einem Osnabrücker Unternehmen ein Auftragsvolumen in Höhe von 50 Millionen Mark abzuarbeiten hat. Muhle: „Wir heben erst mal 60.000 Kubikmeter Erde aus – so viel, wie in 3.300 LKWs hineinpasst.“

Indessen hat die katholische Kirchengemeinde Einspruch gegen das Haven Höövt-Parkhaus eingelegt. 1.200 Stellplätze sind geplant. „Nach dem letzten Entwurf soll das Parkhaus ein halboffenes Dach bekommen, um Kosten zu sparen“, erklärt Rainer Frankenberg, Vizechef im Bauamt Nord. Durch Lärm und Abgase aus dem geöffneten Bau fühlt sich die Kirche belästigt. Frankenberg meint deshalb, „dass es am Ende auf einen geschlossenes Parkhaus hinauslaufen“ werde.

ksc

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