Plakat als Trittbrett

ZDF: Rechtsextremist Roeder nutzte die Kampagne für das Holocaust-Mahnmal zu Propagandazwecken

Der einschlägig vorbestrafte Rechtsextremist Manfred Roeder hat mit mehreren Gesinnungsgenossen das umstrittene Plakat zur Spendensammlung für das Holocaust-Mahnmal für rechte Propaganda missbraucht. Fotos, die dem ZDF-Magazin „Frontal 21“ vorliegen, zeigen Roeder und seine Begleiter, wie sie vor dem Plakat in unmittelbarer Nähe des Mahnmalgeländes Transparente entrollen und den Spruch „den holocaust hat es nie gegeben“ mit den Worten ergänzen „Wehrmachtsverbrechen auch nicht!“. Mit der Aktion habe Roeder später auf einem „Heimatabend“ in seinem Schulungszentrum im hessischen Schwarzenborn geprahlt. Entsprechende Filmaufnahmen liegen dem Magazin nach eigenen Angaben vor.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, reagierte auf den Vorfall mit erneuter Kritik an dem Plakat: Es habe Rechtsradikale mobilisiert. Auch wenn dies nicht die Absicht der Initiatoren gewesen sein, seien sie über das Ziel hinausgeschossen.

Der Förderkreis für das Mahnmal gab gestern bekannt, dass er die umstrittene Werbekampagne vorzeitig abbrechen wird. „Spätestens Ende der Woche ist die Aktion vorbei“, sagte die Vorsitzende Lea Rosh. DPA

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