■ Moneta
: Nicht sicher

„Warum haben Sie eine fondsgebundene Rentenversicherung abgeschlossen?“, fragt die Beraterin. „Weil die mehr bringen als die normalen privaten Rentenversicherungen“, antwortet die Kundin. „Warum dann aber die Versicherung und nicht ein Fondssparplan?“ – „Ich wollte was Sicheres“. So oder ähnlich erleben wir fast täglich, wie viel Unkenntnis über das Wesen der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen herrscht.

Lassen Sie mich deshalb an dieser Stelle bitte etwas klarstellen: Eine fondsgebundene Versicherung kann nur in dem Maße renditestärker sein als eine klassische Lebens- oder Rentenversicherung, wie sie mehr in Aktienfonds investiert. Je mehr sie dieses aber tut, desto unsicherer wird die Ablaufprognose. Mit „Sicherheit“ hat ein solches Produkt nichts, aber auch gar nichts zu tun. Derartige Policen garantieren nicht einen Cent. Will sagen: Wer einen konservativen, sicheren Teil für ihre Altersvorsorge sucht, sollte über klassische Produkte nachdenken, die immerhin eine Mindestverzinsung von 3,25 Prozent garantieren. Nur diese Verträge sind übrigens im Rahmen der Vorsorgeaufwendungen steuerlich absetzbar.

Wer von den Chancen der Aktienmärkte profitieren möchte, braucht keine Versicherung. An dieser Stelle erscheint ein Aktienfondssparplan wesentlich attraktiver und vor allem flexibler. Denn nur bei diesen, von jedem Versicherungs-Hokuspokus losgelösten, Sparplänen ist ein spontanes Aussetzen oder Reduzieren des Beitrags vollkommen problemlos möglich. Die Behauptung, fondsgebundene Policen seien steuertechnisch attraktiver als Fondssparpläne, trifft bei näherer Betrachtung selten zu. Wer im zarten Alter von 50 Jahren daran denkt, einen Teil aus den Aktienfonds langsam an das sichere – generell steuerintensivere – Ufer zu befördern, hat auch dann noch legale Möglichkeiten, dem fiskalen Zugriff zu entkommen.

Susanne Kazemieh

Die Kolumnistin ist Finanzmaklerin und Gründerin der FrauenFinanzGruppe, Schrammsweg 15, 20249 HH, Tel.: 4607 3337, E-Mail: Info@FrauenFinanzGruppe.de