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Panzerinvasion im Westjordanland

Israels Armee marschiert im autonomen Dschenin ein und zerstört die Polizeistation. Arafat fordert UN-Blauhelme

JERUSALEM afp/taz ■ Angeblich als Vergeltung für den jüngsten palästinensischen Selbstmordanschlag am Sonntag in Haifa ist die israelische Armee zum ersten Mal seit Beginn der Al-Aksa-Intifada vor einem Jahr in eine autonome Palästinenserstadt eingerückt. In der Nacht zu Dienstag drangen zehn Panzer und zwei Bulldozer in das Zentrum von Dschenin im Westjordanland ein. Bei dem etwa zweistündigen Angriff zerstörte die Armee große Teile der Polizeizentrale. Palästinenserpräsident Jassir Arafat wollte nach Angaben seines Beraters Nabil Abu Rudeina als Reaktion beim UN-Sicherheitsrat den Einsatz von Blauhelmen „zum Schutz des palästinensischen Volkes“ fordern.

Nach Berichten des palästinensischen Fernsehens leisteten Mitglieder von Arafats Fatah und andere Einwohner Dschenins den Israelis erbitterten Widerstand. Berichte über mögliche Opfer lagen bis zum Abend nicht vor. Der israelische Generalstabschef Schaul Mofas sagte, Dschenin diene palästinensischen Selbstmordattentätern und militanten Gruppen als Rückzugsort. Diese würden zudem mit palästinensischen Sicherheitskräften „Hand in Hand“ arbeiten. Nach Angaben der Armee eröffneten bewaffnete Palästinenser das Feuer auf die einrückenden israelischen Soldaten. Aufgrund der dichten Besiedlung hätten diese darauf verzichtet, die Schüsse zu erwidern, und sich schließlich wieder zurückgezogen.

Ein Führer der radikal-islamischen Palästinenserbewegung Hamas drohte Vergeltung an. Israel werde „teuer dafür bezahlen“, warnte Ismail Hanieh. Das palästinensische Volk werde nach weiteren israelischen Vorstößen auf autonomes Territorium „eine Lektion erteilen“.

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