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Wahlkämpfers Kummerkasten

Lieber Jürgen Hunke,

dieser Wahlkampf wird der niederträchtigste aller Zeiten, haben Sie angekündigt. Sie haben Recht behalten, und Sie haben Ihren Anteil daran. Das ist auch gut so. Als Statt Partei-Chef und Vordenker des „brutalstmöglichen Internet-Wahlkampfes, den es je gegeben hat“ (Frank Pagelsdorf, 1978) haben Sie den guten, alten Eierwurf als politisches Argument wieder salonfähig gemacht. Dafür gebührt Ihnen Dank. Im Internet unter www.egg-o-shooter.de, bei dem das Ei mittels einer Kanone abgeschossen wird, machen Sie allerdings einen groben Fehler. Sie bewerfen genau diejenigen, die es in der Hand haben, Politleuchten wie Sie, Konteradmiral Rudolf Lange oder R.B.S. (Der Name wird in dieser Rubrik niemals ausgeschrieben werden, „um den Mann nicht aufzuwerten“, Zitat O.R. Auch dieser Name wird nie ausgeschrieben, um den Mann nicht abzuwerten.) zu parlamentarischen Weihen zu verhelfen: das Wahlvolk. Stattdessen läuft das normalerweise umgekehrt, wie der Kollege Steffel, das Omelet der Christdemokratie, momentan in Berlin regelmäßig erleben darf. Wobei die Eggheads ja gemeinhin als diejenigen gelten, die politisch-strategisch über den Tellerrand hinausblicken. Und da sind Sie ja der Richtige: „Vielleicht denke ich einfach zu visionär, zu tief, aber das ist nun mal mein Problem.“ (Hunke, 23. August 2001). Und genau deshalb können Sie sich auf Ihre Bürgerschaftskarriere ein Ei pellen. Mehr darüber demnächst. Bestimmt. Mein Egg-o-Shooter-Highscore liegt im übrigen derzeit erst bei 34. Aber es sind ja auch noch fast vier Wochen bis zur Wahl. aha

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