: Willkürliche Schläge
■ Ermittlungen gegen Peter Borchert
„Wir ermitteln gegen Herrn Borchert“, bestätigt der Kieler Polizeisprecher Uwe Vogt. Denn am Samstag hat der schleswig-holsteinische NPD-Landesvorsitzende Peter Borchert in Kiel erneut zugeschlagen. Während die NPD im Stadtteil Mettendorf ihren Infostand einpackte, versammelten sich einige Jugendliche und riefen Antifa-Parolen. „Kaum hatten die uns gesehen“, berichtet eine Augenzeugin, „sprangen sie in ihre Autos.“ Bei dem Rückzug schlug Borchert an einer Ampel willkürlich die Heckscheibe eines neben ihm wartenden Autos ein und flüchtete.
Später wollten die militanten Neonazis einen in dem Stadtteil wohnenden Antifaschisten ausspionieren. In dessen Treppenhaus überraschte sie aber ein Nachbar. Kaum hatte der Mann das Haus verlassen, folgten sie ihm, und Borchert schlug ihm unvermittelt ins Gesicht. Die Betroffenen haben bei der Polizei Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung gestellt.
Nicht das erste Verfahren gegen den 27-Jährigen, der wegen Körperverletzung, Erpressung und Volksverhetzung vorbestraft ist. Zurzeit ist er auf Bewährung, da er mit einer geladenen Waffe in einer Diskothek erwischt worden war. Über die werde nun, so ein Polizeisprecher, das Gericht entscheiden. Andreas Speit
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