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Frauenarme Organe

■ Männerdominanz in Gremien kritisiert

Krista Sager hat erkannt, was schon lange niemand mehr ernsthaft zu bestreiten wagte: „Frauen sind in wichtigen Positionen und damit vielfach auch in Gremien immer noch unterrepräsentiert“, erklärte die grüne Gleichstellungssenatorin gestern. Sie stellte eine Senatsantwort auf ein Ersuchen der Bürgerschaft vor, die Besetzung öffentlicher Gremien unter die Lupe zu nehmen.

Die Bestandsaufnahme ergab, dass der Frauenanteil exakt 29,1 Prozent beträgt. In 121 Hamburger Kommissionen, Ausschüssen oder Beiräten tummeln sich 1943 Menschen, darunter lediglich 566 Frauen. Das femininistische Schluss-licht bildet die Wirtschaftsbehörde mit einem Frauenanteil von 5,9 Prozent in beratenden Organen. Beruhigend ist allerdings, dass der siebenköpfige Frauenbeirat in der Stadtentwicklungsbehörde tatsächlich aus sieben Frauen besteht.

Nach der Hamburger Verfassung sollten Gremien jedoch geschlechtsparitätisch besetzt sein. Darum jedoch scheren sich viele Verbände, Kammern und andere Organisationen, die Repräsentanten in solche Organe entsenden dürfen, nicht. Das hatten zu Jahresbeginn SPD, GAL und Regenbogen in der Bürgerschaft ebenso heftig wie übereinstimmend kritisiert und gemeinsam den Senat zu Handeln aufgefordert.

Sager kündigte ein Gremiengesetz für die nächste Legislaturperiode an. Es müssten „Regelungen gefunden werden, die eine gleichberechtigte Vertretung von Frauen und Männern festschreiben“.

Sven-Michael Veit

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