: Feierabend erst um sechs
■ Ladenschluss: Gericht geht den Mittelweg
Es scheint ein ausgewogenes Urteil zu sein, was das Oberverwaltungsgericht (OVG) gestern in Sachen sechsmal längere Öffnungszeiten gefällt hat. Für sechs Samstage hatte der Senat den Innenstadtgeschäften grünes Licht gegeben, statt um 16 Uhr erst um 18 Uhr zu schließen. Dreimal geht das laut OVG in Ordnung, dreimal nicht.
Für die Termine 15. und 22. September sowie für den 20. Oktober ist der spätere Ladenschluss zulässig. Denn die hafa-Ausstellung im September und der Freimarkt im Oktober seien Großereignisse, die für das OVG eine Ausdehnung des Ladenschlusses rechtfertigten, so Sprecher Hans Alexy. Am 29. September sowie am 6. und 13. Oktober sei der spätere Ladenschluss nicht zulässig. Weder das Musikfest noch ein Reitturnier oder die Ernst-Barlach-Ausstellung wertete das Gericht als „Veranstaltungen, die einen beträchtlichen Besucherstrom auslösen.“ Das formuliert das Ladenschlussgesetz als Voraussetzung dafür, dass an sechs Werktagen im Jahr verlängerte Öffnungszeiten erlaubt sind.
Der Metro-Konzern war über seine Tochter Real-Kauf gegen die Senatsentscheidung vor Gericht gezogen. Das Argument: Der Weser-Park, den die Metro betreibt, sei durch die nur für die Innenstadt geltende Erlaubnis benachteiligt. Dem allerdings folgte das OVG nicht: Die Beschränkung für längere Öffnungszeiten nur auf den City-Bereich sei zulässig. sgi
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen