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Pakistan will USA unterstützen

General Pervez Musharraf, der die Terroranschläge in den USA verurteilt, steht unter wachsendem Druck, die Taliban zur Auslieferung Ussama Bin Ladens zu bewegen

BERLIN taz ■ Der pakistanische Präsident General Pervez Musharraf hat den Vereinigten Staaten gestern die volle Unterstützung seines Landes im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. „Pakistan hat internationalen Bemühungen zur Bekämpfung des Terrorismus in der Vergangenheit die Zusammenarbeit angeboten und wird dies weiter tun. Alle Länder müssen sich die Hände reichen in dieser gemeinsamen Angelegenheit“, hieß es in einer Erklärung Musharrafs. Er hatte zuvor an seinem Amtssitz in Rawalpindi über drei Stunden mit seinen wichtigsten Mitarbeitern konferiert.

Am Mittwoch hatte US-Außenminister Colin Powell in einem Telefongespräch mit Musharraf von Pakistan volle Unterstützung gefordert. Powell sagte vor der Presse, während der laufenden Ermittlungen erwarteten die USA von Pakistan jede Zusammenarbeit. Bisher hatte Washington vergeblich von Pakistan gefordert, die Taliban im benachbarten Afghanistan zur Auslieferung des saudischen Millionärs Ussama Bin Ladens zu drängen. Er gilt als Drahtzieher mehrerer Anschläge gegen US-Einrichtungen und wird auch jetzt der Urheberschaft der Angriffe in den USA verdächtigt.

Gestern traf Musharraf auch die neue US-Botschafterin, Wendy Chamberlin, die ihm ihr Akkreditierungsschreiben überreichte. Sie sagte anschließend: „Wir sind uns näher gekommen.“

Musharraf verurteilte inzwischen zweimal im pakistanischen Fernsehen die Angriffe in den USA. Seine Regierung forderte dort lebende Pakistaner zum Blutspenden auf.

Neben Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist Pakistan das einzige Land, das das international isolisierte Taliban-Regime im benachbarten Afghanistan anerkennt. Die Taliban bekommen wichtige Unterstützung aus Pakistan, wo zahlreiche islamistische Gruppen zu Hause sind, die Druck auf die Regierung gegen einen USA-freundlichen Kurs ausüben. In Pakistan leben auch Millionen Paschtunen, aus denen sich die Taliban mehrheitlich rekrutieren. Nach Angaben eines Beamten des pakistanischen Außenministeriums, der ungenannt bleiben wollte, habe gestern ein pakistanischer Diplomat in Kabul eine wichtige und dringende Botschaft überreicht. Nähere Angaben machte er nicht.

Derweil reagierte Pakistan enttäuscht auf die Absage eines Besuchs der neuseeländischen Cricket-Nationalmannschaft. Die hatte dies mit Sicherheitsbedenken angesichts möglicher US-Vergeltungsschläge begründet. SVEN HANSEN

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