: „Keine Frauen“
Dokumentation 2: Das persönliche Testament des Verdächtigen Mohammed Atta vom April 1996
Mohammed Atta (33, großes Seitenfoto ) soll der Terrorist sein, der am 11. September die Boeing in den Nordturm des World Trade Centers lenkte. Das FBI meldet, sein Testament („Was nach meinem Tod geschehen soll“) am Logan-Airport, Boston, Massachusetts, gefunden zu haben.
„Ich bin Mohammed, der Sohn von Mohammed Elamir awad Elsayed: Ich glaube, dass der Prophet Mohammed Gottes Bote ist und dass eine Zeit kommen wird, da niemand mehr daran zweifelt. Und dass Gott alle Menschen aus ihren Gräbern auferstehen lässt. [. . .] Wenn ich sterbe, sollen meine Erben Folgendes tun:
1. Die Menschen, die meinen Körper für das Grab vorbereiten, sollen gute Muslime sein. Das wird mich an Gott und seine Vergebung erinnern.
2. Die Menschen, die meinen Körper für das Grab vorbereiten, sollen meine Augen schließen und beten, dass ich in den Himmel komme. Sie sollen mir neue Kleider anziehen, nicht die, in denen ich gestorben bin.
3. Ich will, dass niemand schluchzt und weint oder sich an den Kleidern reißt oder die Hände vors Gesicht schlägt, denn das ist unwissend.
4. Ich will nicht, dass mich jemand besucht, mit dem ich mich zu Lebzeiten nicht verstanden habe. Sie sollen mich auch nicht küssen oder mir auf Wiedersehen sagen, wenn ich sterbe.
5. Ich kann auch nicht gutheißen, dass sich Schwangere und andere unreine Personen von mir verabschieden.
6. Es sollen keine Frauen in mein Haus kommen, um ihr Beileid für meinen Tod zu bekunden. Ich bin nicht verantwortlich für Menschen, die Tiere vor meinem Körper opfern, denn das ist gegen den Islam.
7. Die, die meine Totenwache halten, sollen an Allah denken, an Gott und beten, dass ich zu den Engeln komme.
8. Die Leute, die meinen Körper waschen, sollen gute Muslime sein. Ich will nicht, dass es mehr als unbedingt nötig sind.
9. Die Person, die den Bereich um meine Genitalien wäscht, soll ein guter Muslim sein und Handschuhe tragen, damit er meine Genitalien nicht berührt.
10. Ich will drei weiße Kleidungsstücke tragen. Sie sollen nicht aus Seide oder anderem teuren Material sein.
11. Ich will nicht, dass Frauen zu meiner Beerdigung oder später an mein Grab kommen.
12. Während meines Begräbnisses sollen alle leise sein, denn Gott wünscht Stille bei drei Gelegenheiten: beim Lesen des Korans, bei Beerdigungen und beim Verneigen zum Gebet. [. . .]
13. Ich will nur neben guten Muslimen beerdigt werden. Mein Gesicht soll nach Osten, nach Mekka, weisen.
14. Ich will auf der rechten Seite liegen. [. . .]
15. Die Beerdigungsteilnehmer sollen eine Stunde lang an meinem Grab sitzen bleiben und mir Gesellschaft leisten. Sie sollen Tiere schlachten und das Fleisch den Bedürftigen geben.
16. Es ist Brauch, alle vierzig Tage oder einmal im Jahr an den Toten zu denken. Aber das will ich nicht, denn dies ist kein islamischer Brauch.
17. Niemand soll damit Zeit vergeuden, Erinnerungen an mich aufzuschreiben und abergläubisch mit sich herumzutragen. Die Zeit sollte genutzt werden, zu Gott zu beten.
18. Alles Geld, das ich hinterlasse, soll so aufgeteilt werden, wie der allmächtige Gott und die muslimische Religion uns aufgetragen hat. Ein Drittel soll den Armen und Bedürftigen gespendet werden. Meine Bücher schenke ich einer der Moscheen. Mein Vermächtnis soll von einem Führer der Sunna-Religion vollstreckt werden. [. . .] Wer meinen letzten Willen oder die Religion missachtet, wird dafür zur Verantwortung gezogen werden.“
Dieses Testament wurde am 11. April 1996 geschrieben. Der islamische Kalender von Zoelquada schreibt das Jahr 1416.
Verfasst von Mohammed Elamir awad Elsayed.
Zeugen: Asdelgani Muzwadi (Unterschrift), Almutasadeq Munir (Unterschrift)
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