: Grenzen auf
■ Kirchliche Flüchtlingsarbeit fordert Aufnahme von AfghanInnen
MitarbeiterInnen der kirchlichen Flüchtlingsarbeit in Hamburg hat an die hiesige Politik appelliert, sich gegenüber der Bundesregierung für die angemessene Aufnahme Asyl- und Schutzsuchender aus Afghanistan stark zu machen. Außerdem verlangen die kirchlichen Gruppen, dass die Innenminister von Bund und Ländern einen Abschiebestopp für afghanische Flüchtlinge verhängen. „Hamburg sollte seine Möglichkeiten eines sofortigen landeseigenen Abschiebestopps nutzen und damit ein Zeichen für die hier in Unsicherheit lebenden Afghanen setzen“, verlangt Wolfgang Främke, Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises Stormarn.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte angekündigt, sich bei der Bewältigung des anstehenden Flüchtlingsproblemes „großzügig zu beteiligen“. Im Kosovo-Krieg 1999 allerdings fanden von über einer Million Kriegsflüchtlingen nur wenige Zehntausend Aufnahme in Deutschland. Vor diesem Hintergrund, so der Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Niendorf, Martin Link, „hoffen wir, dass die Ankündigungen des Bundeskanzlers nicht wieder in kleinlichem Gezänk über den Umfang von Kontingenten zerredet wird“.
Direkt nach Afghanistan kann von Hamburg aus ohnehin nicht abgeschoben werden, weil es keine Flugverbindung nach Kabul gibt. Immer wieder aber wurden afghanische Flüchtlinge von Hambrug aus in Drittstaaten gebracht. Die kirchlichen Gruppen wollen über einen generellen Abschiebestopp erreichen, dass die hier lebenden Flüchtlinge nicht zusätzlich zur Angst um ihre Angehörigen in den bombardierten Gebieten Angst um ihre eigene Zukunft haben müssen. Dringend erforderlich sei deshalb, so Link, den Aufenthalt hier lebender AfghanInnen zu verfestigen. ee
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