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Schnattern im Schlaf

■ Wunderbare Wesen fliegen über die Stadt

Nein, es waren keine Halloween-Geister, die die letzten Nächte mit animalischen Lauten vom Himmel erfüllten. Sondern Wildgänse. Auf ihrem Weg von Skandinavien oder der Arktis in die Wintergebiete an der Küste Ostfrieslands fliegen sie derzeit über Bremen. Die Tiere fliegen in Gruppen von bis zu mehreren hundert Tieren, und dementsprechend viel Geschnatter liegt in der Luft. Denn Gänse sind soziale Tiere, die in Familienverbänden leben. „Ihre Rufe beim Zug sind Soziallaute, sie sollen der Gruppe signalisieren ,Ich bin noch da!'“, erläutert Sönke Hofmann vom NABU. Der Naturschützer hat vergangene Woche über tausend Tiere am Nachthimmel beobachtet.

Die meisten Gänse ziehen weiter bis nach Holland. Dort dürfen sie im Gegensatz zu Deutschland nicht gejagt werden. Mehr als jede fünfte Wildgans hat, laut Hofmann, giftiges Bleischrot im Leib oder zerlöcherte Flügel. Dabei seien die Gänse nach solch einer langen Reise keine Gaumenfreude mehr. „Nach einem Zug von einigen tausend Kilometern sind die Tiere furchtbar zäh“, erklärt Hofmann.

Wer die Gänse über Bremen sehen oder hören will, muss sich ihrem Rhythmus anpassen: Schnattern statt Schlafen. bs

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